Beim sipgate Festival haben wir darüber gesprochen, wie KI unsere Arbeit verändert. Die Frage lag offen im Raum: Verlieren wir jetzt unsere Jobs? Ich glaube nicht. Aber ich glaube, dass wir unsere Arbeit neu lernen müssen – weil sich gerade das Verständnis von Qualität verändert.
KI nimmt Routine, aber nicht Verantwortung
KI kann schreiben, programmieren, gestalten, übersetzen, zusammenfassen. Sie erledigt vieles, was früher Zeit kostete. Aber sie ersetzt keine Verantwortung. Was sie liefert, ist oft richtig formuliert, aber inhaltlich unscharf. Es klingt gut, ist aber nicht automatisch inhaltlich richtig. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Wenn KI produziert, müssen wir prüfen. Wenn KI vorschlägt, müssen wir entscheiden. Das ist kein Fortschritt im Sinne von „weniger Arbeit“, sondern ein anderer Typ Arbeit – einer, der mehr Nachdenken und Kontext verlangt.
Die neue Engstelle: Qualität
Früher war Zeit der Engpass. Heute ist es Aufmerksamkeit. Wir können mit KI in Minuten Dinge erzeugen, für die früher Tage nötig waren. Aber die Kontrolle, das Filtern, das Kuratieren – das bleibt Handarbeit. In der Diskussion beim Festival wurde uns klar: Qualität ist das, was knapp wird, nicht Output.
Das gilt für Code, Design, Texte, Kommunikation – überall. Menge ist kein Problem mehr. Bedeutung schon. Wir müssen wieder bewusster entscheiden, was stehen bleibt. Weniger: „Was kann ich alles produzieren?“ Mehr: „Was davon ist wirklich gut genug, um zu bleiben?“
Die Gefahr der Masse
KI erzeugt Leichtigkeit – und das ist gleichzeitig ihr Risiko. Man kann in einer Stunde zehn Versionen eines Texts haben, fünf Varianten eines Designs, drei alternative Roadmaps. Das wirkt produktiv, ist es aber selten. Die neue Disziplin besteht darin, bewusst weniger zu nehmen. Nicht jede Idee verdient es, weiter verfolgt zu werden, nur weil sie leicht zu erzeugen war. Manchmal ist das Weglassen die eigentliche Leistung.
Emotion und Kontext bleiben menschlich
Wir merken das besonders im Kundenkontakt. KI kann Emotionen erkennen, aber sie nicht einordnen. Sie kann antworten, aber nicht zuhören. Sie kann Texte schreiben, aber kein Vertrauen schaffen. Bei sipgate wollen wir, dass Kund:innen mit Menschen sprechen können – nicht, weil Technik das nicht könnte, sondern weil Beziehung immer mehr ist als Information. Das ist kein Rückschritt. Das ist Haltung.
Lernen neu denken
Ich sehe auch, dass KI den Lernprozess verändert. Früher hat man durch Machen gelernt. Heute lernt man durch Bewerten. Man startet mit einem Vorschlag der KI und muss verstehen, warum er funktioniert oder nicht. Das ist eine neue Art, Kompetenz aufzubauen. Aber sie birgt ein Risiko: Wenn man das Fundament überspringt, verliert man das Gespür für Qualität. Deshalb versuchen wir bei sipgate, beides zu verbinden – KI als Werkzeug, nicht als Abkürzung. Schnelligkeit ist kein Wert an sich, wenn man nicht mehr weiß, woran man sie misst.
Was bleibt
KI verändert unsere Arbeit. Aber nicht, indem sie sie uns wegnimmt, sondern indem sie sie aufs Wesentliche reduziert. Routine verschwindet, Verantwortung wächst. Tempo steigt, aber Orientierung wird wertvoller. Deshalb glaube ich: Die wichtigste Fähigkeit der Zukunft ist nicht, KI zu nutzen. Sondern zu erkennen, wann etwas wirklich gut ist.
Qualität wird zum knappsten Gut im Zeitalter der KI. Und genau daran werden wir gemessen werden – nicht an der Menge, sondern am Maß.
Dieser Text wurde mit Unterstützung von KI erstellt und von Menschen geprüft, überarbeitet und verantwortet.

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